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Star Trek: The Next Generation

TNG 7.20 – The Journey’s End

Picard muss sich mit Indianern rumschlagen. Ich schreibe bewusst Indianer, weil dieser Begriff dazu passt, wie die Folge tausende indigene Völker auf ein paar Klischees runter bricht: lange Haare, Federn am Kopf, unendliches Wissen über das Universum. Sie haben vor vielen Jahren die Erde verlassen und sich vor zwanzig Jahren auf einem neuen Planeten niedergelassen. Doch geopolitische Verhandlungen zwischen Sternenflotte und Cardassianer haben ergeben, dass dieser Planet nun den Cardassianern gehört und die Indianer schon wieder vertrieben werden müssen. Diesen Job soll Picard übernehmen, gegen seine eigenen Überzeugungen.

Zugleich ist Wesley Crusher zu Besuch auf der Enterprise. Der hat keine Lust mehr auf die Sternenflotte, ist gelangweilt von allem, vielleicht ernsthaft depressiv. Zum Glück gibt es ja diese weisen Indianer, die ihm eine neue Sicht auf die Dinge zeigen. Hier gibt’s nun auch ein Widersehen mit dem Reisenden aus Where No One Has Gone Before, der Wesley erklärt, er sei zu Höherem bestimmt und ihn in eine neue Späre des Daseins führt.

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TNG 5.19 – The First Duty

Wiedersehen mit Wesley Crusher auf dem Sternenflottenakademieplaneten. Captain Picard und Beverly Crusher gehen ihn besuchen, wobei Picard den Vater mimt. Schnell stellt sich heraus: Wesley hat sich während einer Flug-Übung falsch verhalten, was zum Tod eines befreundeten Kadetten führte. Wieder mal haben wir eine Gerichts- bzw. Anhörungsfolge. Wird Wesley sich überwinden, die Wahrheit zu sagen? Ja, wird er. Keine Überraschung. Wesley ist ein Vorzeigeknabe. Robert Duncan McNeill spielt den Bösewicht, der Wesley zum Lügen anstiftet und ihn unter Gruppenzwang setzt. NcNeill spielte später in Star Trek: Voyager die nahezu gleiche Rolle, den draufgängerischen Piloten Commander Tom Parris.

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TNG 5.6 – The Game

Riker bringt vom Sexurlaub auf Risa ein Spiel mit. Legt man es um den Kopf, erscheint im Blickfeld ein virtuelles Spielfeld mit Scheiben und Trichtern. Die Aufgabe ist, die Scheiben in die Trichter zu bringen. Eine öde Spielmechanik, aber das Spiel erzeugt bei Abschluss jeden Levels einen Mini-Orgasmus. Es funktioniert ganz ähnlich wie die Algorithmen in Webseiten, Programmen, Apps und Handyspielen. Schnell ist die ganze Crew süchtig und darüber hinaus auch dem bösen Willen des Spiels ausgesetzt. Es ist eine Body Snatchers-Situation, bei der die Enterprise immer mehr von Indoktrinierten bevölkert wird.

Retter ist Wesley Crusher, der gerade Ferien von der Akademie hat und auf die Enterprise beamt. Hier baut die Serie zunächst eine Idylle auf. Counselor Troi hat ihren wohl besten Moment der ganzen Serie: Sie erklärt Riker in allen Details ihr komplexes Schokoladeneis-Ritual und sagt dabei Dinge wie: I never met a chocolate I didn’t like. Im Bonusmaterial sagt Marina Sirtis, dass sie während ihrer Star Trek-Zeit keinen einzigen Bissen Schokolade essen konnte, weil sie sonst nicht mehr in ihr enges Kostüm gepasst hätte. Beim Spielen der Szene spuckte sie das ganze Eis in einen Eimer. Wesley bekommt bei seiner Ankunft eine Überraschungsfeier, für die Worf sogar einen Kuchen gebacken hat. Hier sieht man Data mal wieder lachen. Während Wesley und Data später durch die Enterprise-Flure spazieren, grüßt Wesley jeden vorbei laufenden Kollegen mit einem übertriebenen Lächeln. Er erzählt Data von einem Triumph an der Akademie und Data sagt enthusiastisch: Good for you! Wes hat auch ein Kaffeekränzchen mit Picard, das vor allem Picards güldenes Tee-Service präsentiert.

Wes lernt Fähnrich Robin Leffler kennen, gespielt von Ashley Judd. Er verknallt sich in sie und sie sich in ihn. Sofort daten sie, verstehen sich perfekt und halten Händchen. Sie sind wie ein Paar aus einem Cartoon, wo Donald Duck mit Daisy Duck zusammen ist oder Mickey Mouse mit Minnie Mouse, zwei Figuren mit den genau gleichen Eigenschaften, nur einer männlich, einer weiblich. Robin ist genauso genialisch, genauso interessiert an der Funktionsweise technischer Geräte und genauso attraktiv wie Wesley. Das Spiel interessiert beide nicht, sie interessiert, wie es funktioniert. Also analysieren sie es, finden heraus, dass es gefährlich ist und versuchen das Schiff zu retten.

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TNG 4.9 – Final Mission

Wesley hatte in den letzten Folgen nicht mehr viel zu tun. Jetzt sagen wir Tschüs, und zwar im Rahmen einer Schuttle-Absturz-Episode. Die beste Shuttle-Absturz-Episode heißt The Flight of the Phoenix (1965). James Stewart, Richard Attenborough, Ernest Borgnine, Hardy Krüger, Peter Finch und andere in der Sahara, wo ihnen die Sonne unbarmherzig das Testosteron wegdunstet.

Final Mission geht nicht ganz so an die Substanz. Wir sehen Captain Picard aus Mangel an Wasser fast sterben und Wesley Crusher sich um ihn kümmern. Abgestürzt sind sie zusammen mit Captain Dirgo, der sich Captain nennt, obwohl er nur ein kleines Shuttle fliegt, was Picard und seine Crew dazu veranlasst, sich Blicke zuzuwerfen, die sagen: Hahaha, was für ein Idiot! Die Folge schmeichelt dieser Arroganz, indem sie Dirgo auf dem Wüstenplaneten zur größten Gefährdung für das Leben Picards erklärt. Wir kennen diesen Stereotyp aus vielen amerikanischen Horrorfilmen, in denen Großstädter von Provinzlern abgeschlachtet werden, weil der Wohlstand der Großstädte auf Kosten der Provinzler geht.

Jedenfalls bietet die Folge Krankenbettszenen, in denen sich Wesley und Picard ihre Gefühle gestehen. Zuvor eine Wüstenwanderung mit übersättigten Farben wie zehn Jahre später in Pitch Black (2000), Aufnahmen der grellen Sonne wie in Lawrence of Arabia (1962), lange Brennweiten, die den Raum so zusammen drücken, dass es aussieht als kämen die Figuren nicht voran, und einen netten Orchester-Score mit schneidenden Streichern und zyklischen Melodien, die das Brennen der Sonne und die Unendlichkeit der Wüste untermalen.

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TNG 4.2 – Family

Family ist der Epilog zu The Best of Both Worlds, in dem Picard seine Familie in Frankreich besucht, Wesley mit seinem toten Vater abschließt und Worfs Eltern ihn auf der Enterprise besuchen, was Worf natürlich erst nervt, aber später findet er es doch gut und die Eltern freuen sich. Die Konfrontation zwischen Picard und seinem Bruder ist uninteressant, aber irgendwie hat es mich doch ergriffen, wie er ihm unter Schlamm und Tränen gesteht, dass seine Zeit bei den Borg ihn gebrochen hat. Und der arme Riker wurde vom Captain wieder zum Ersten Offizier degradiert.

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TNG 3.21 – Hollow Pursuits

Die erste Barclay-Folge. Barclay ist ein Offizier, der unter geringem Selbstbewusstsein leidet und sich auf dem Holodeck, wo er die echte Crew simuliert, wie der König aufspielt. Hier hat er eine Romanze mit Counselor Troi und besiegt Data, Picard und La Forge im Fechten. Im Arbeitsalltag auf der Enterprise kriegt er die Dinge nicht so gut hin. Immer wieder ist die Rede vom Enterprise-Standard, den Barclay nicht erfüllt, und viele geben ihm den Spitznamen Brocoli. Vor allem Wesley Crusher tut sich als Arschloch hervor, das Spaß an Barclays Unsicherheit hat. Gute Folge. Am besten ist Trois Reaktion auf Barclays Holodeck-Variante von ihr, die berühmte Muzzle It-Szene.

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TNG 3.1 – Evolution

Neues Intro, neue Uniformen (mit Schulterpolstern), ein tieferes Blau in der Schrift, Wackelkamera und Rückkehr Beverly Crushers. Die Beleuchtung ist besser geworden, nicht mehr so flach, alles gleich hell, sondern nun auch Schatten, viel dynamischer. Im Vergleich zu vorher erinnert Picards Büro fast schon an Film Noir. Die Folge handelt von Nanorobotern, die Wesley Crusher aus Versehen zu einer neuen, intelligenten Spezies hoch gezüchtet hat, welche sich in die Schaltkreise der Enterprise frisst und das Schiff zu zerstören droht. Am Ende einigt man sich.

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TNG 2.19 – Mahunt

Nach Conspiracy (1.25) die zweite Folge, in der Data lacht (ich führe Buch). Nach Haven (1.11) die zweite Folge mit Counselor Trois Mutter, Lwaxana Troi, und ihren ständig saufenden Diener Homn. Der Gag mit dem schweren Gepäck geht diesmal auf Rikers Kosten.

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TNG 2.17 – Samaritan Snare

Plot A zeigt Picard und Wesley auf einem Shuttleflug hin zu einer Raumbasis. Dort wartet eine Herzoperation auf Picard, die eigentlich auch Pulaski auf der Enterprise durchführen könnte, aber das will Picard nicht, aus Angst um sein Image als unastastbarer Captain. Während des Shuttleflugs sprechen Wesley und Picard bei Kaffee und Stulle über Picards Vergangenheit, was nicht sonderlich interessant ist. Auf der Raumbasis kommt es während der OP zu Komplikationen, die zu beherrschen der behandelnde Arzt nicht qualifiziert ist. Wirkt seltsam, schließlich ist Picard extra für diese OP zu dieser Raumbasis gereist, aber irgendwo muss das bisschen Drama ja herkommen. Am Ende muss dann doch noch mal Pulaski ran. Die knallroten OP-Kittel sind eine Anspielung auf David Cronenbergs ekligsten Film Dead Ringers (1988), der zur Zeit der Produktion dieser Folge bestimmt noch in den amerikanischen Kinos lief.

Plot B zeigt die Enterprise in Konfrontation mit den Pakled. Die entsprechen ziemlich genau dem Klischee geistig Behinderter: fett, hässlich, lassen beim Reden die Verben weg und führen Böses im Schilde. Die Crew spricht entsprechend von oben herab mit ihnen. Mal wieder ziemlich diskriminierend, das weltoffene Star Trek.

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TNG 2.15 – Pen Pals

Nach The Measure of a Man wieder eine gute Data-Folge von Melinda M. Snodgrass. Data antwortet auf Radiosignale eines Mädchens, das hobbymäßig nach Signalen von Außerirdischen sucht. Ihr Volk ist noch nicht allzu weit entwickelt. Daher ist, was Data tut, illegal. Raus kommt es erst, als klar wird, dass der Planet des Mädchens kurz vor der Explosion steht und Data Picard bittet, den Planeten durch eine technische Operation zu retten, was natürlich zu Diskussionen über die Prime Directive führt und das Publikum zu Fragen nach Datas Menschlichkeit anregen soll. Zugleich soll Wesley das erste mal ein Kommando übernehmen, und zwar über ein Forschungsprojekt. Das Kommandieren fällt ihm nicht leicht und da holt er sich von Riker ein paar Tipps.