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Star Trek: The Next Generation

TNG 5.7 – Unification, Part 1

Captain Picard muss sich auf den Tisch stützen und nah an den Bildschirm heran gehen, denn was er da sieht, das glaubt er nicht: Überwachungsaufnahmen die scheinbar belegen, dass Spock zu den Romulanern übergelaufen ist. Die Musik schwillt an, leitet über ins TNG-Intro und es folgt eine Spionage-Geschichte, in der Picard und Data zum romulanischen Heimatplaneten reisen, zum Meet and Greet mit Spock. Gut, dass der romulanische Heimatplanet Romulus heißt, das kann man sich gut merken.

Vorher fragt Picard aber noch Spocks Vater Sarek, bekannt aus der Folge Sarek, was mit Spock los sein könnte. Und um überhaupt nach Romulus zu kommen, muss Picard ein Klingonenschiff mit Tarnfunktion chartern. Hier müssen Picard und Data auch übernachten und Picard gibt vor den Klingonen den starken Mann. Schlafraubender als das harte Klingonenbett ist aber Data, der, während Picard schlafen will, still in der Mitte des Raums steht. Picard und Data sind ein gutes Comedy-Paar.

Auf Romulus sind Picard und Data als Romulaner verkleidet. Hier erwartet die Beiden ein ziemlich starker Weichzeichner, der wohl die eintönig-braunen Sets kaschieren soll. Die Folge endet mit Spock, der bedeutungsvoll aus dem Schatten ins Licht tritt. Unification zeigt erstmals, dass die Romulaner mehr sind als hintertriebene Bösis. Viele Romulaner wollen sich wieder mit den Vulkaniern vereinen. Sie haben sich offenbar vor vielen Jahren gespalten. Spock ist zu diesem Zweck nach Romulus gekommen, als Botschafter der Wiedervereinigung.

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TNG 3.23 – Sarek

Wieder eine Klassikerfolge, denn hier taucht Sarek auf, Vater von Spock, vulkanische Botschafterlegende, aber auch schon zweihundert Jahre alt, deshalb senil, was für ihn als Vulkanier bedeutet, dass er seine Gefühle nicht mehr unterdrücken kann und somit bei einem Mozart-Konzert zu weinen beginnt.

Damit Sarek nun seinen letzten Job als Botschafter ordentlich durchführen kann, macht Picard eine Gedankenverschmelzung mit ihm, was seine extremen Gefühle auf Picard transferiert. Während Sarek nun professionell und gefühlsbefreit schwierige Verhandlungen leitet, ist Picard in seinem Quartier Sareks rohen Gefühlen ausgeliefert. Hier darf Patrick Stewart mal methodacten. Für viele ist das Schauspielkunst. Ich nenne es eine Smilie-Performance, wo ein Schauspieler mal ein trauriges Gesicht macht, mal ein wütendes, mal ein lachendes, und so weiter. Andererseits verwandelt sich TNG in dieser Szene plötzlich in einen John Cassavetes-Film. Zwar in keinen guten, denn bei Cassavetes haben Gefühle keinen klaren Ursprung, was seine Filme so verstörend macht, aber immerhin.

Der Gegenentwurf zu dieser Method Acting-Szene ist die Konzertszene, in der die emotionale Reaktion Sareks durch Nahaufnahmen und Blickwechsel der Menschen in seiner Umgebung dargestellt wird. Counselor Troi hebt den Kopf, weil sie empathisch etwas von Sarek spürt. Sareks Gefolgsleute betrachten ihn und werfen sich Blicke zu. Auch Picard blickt auf. Irgendwann sehen sie alle eine Träne von Sareks Wange kullern. Sarek ist nun auf dem Präsentierteller. Die vielen Blicke, die an ihm kleben, machen seine Scham sichtbar, die er wegen seiner altersbedingten Schwäche fühlt.

Sareks Träne ist auch ein Symbol für Inkontinenz, sicher eine große Angst für alte Menschen. Ich war mal in einem Freilicht-Theater. In der Pause gab es ein Publikums-Quiz. Schauspieler wählten einzelne Zuschauer aus, die auf die Bühne kommen mussten, um Fragen zu beantworten. Darunter war ein älterer Mann, der nicht nach vorn kommen wollte, doch die Schauspieler drängten ihn mit schlechten Witzen. Auf der Bühne stand er dann in stark gebückter Haltung, aber alle konnten den großen nassen Fleck in seinem Schritt sehen.