Eine weitere Klingonenfolge, in der Worf mal wieder die Schlüsselfigur in den Machtspielen der Klingonen ist. Ich bin dabei eingeschlafen und möchte daher die Gelegenheit nutzen, über die Musik von The Next Generation zu sprechen.
Die Musik der ersten drei bis vier Staffeln war stark geprägt von Ron Jones. Jones schrieb seine Kompositionen melodiös und thematisch. Hin und wieder baute er Referenzen an andere Filmscores ein (zum Beispiel an die Echo-Percussions aus Alien), womit er die Serie ein wenig aus der Zukunft holte und sie in der Filmgeschichte verortete. Seine Musik war spaßig und launig, vermischte elektronische und orchestrale Musik und war getrieben von den Charakteren und den situativen Stimmungen. Jones’ Ansatz wurde im Lauf der vierten Staffel immer stärker getilgt. Melodien verschwanden immer mehr. Ron Jones’ letzte Scoring-Arbeit im Star Trek-Franchise war Data’s Day. Hier sind Beispiele für Ron Jones-Stücke: Ein myteriöses und abenteuerliches Stück aus Where No One Has Gone Before. Und dieser schöne Abgesang auf Tasha Yar aus Skin of Evil.
Nach Ron Jones komponierten vor allem Jay Chattaway und Dennis McCarthy. Spätestens ab der fünften Staffel war die Musik meist eine seltsame weiche Masse. Ich kann mich an keine wirkliche Melodie erinnern. Es sind nur noch Streicher und Bläser, die mit möglichst wenig Widerstand zum einen Ohr rein driften und zum anderen wieder raus, wie Beruhigungs- oder Einschlafmusik. Diese Musik unterstreicht und steigert im besten Fall Stimmungen (vor allem in den Horrorfolgen, zum Beispiel in Phantasms), aber meistens schwächt sie die Szenen, an denen sie klebt und es wäre besser, sie einfach wegzulassen. Die positivste Art, diese Musik zu betrachten, wäre wohl als musikalische Entsprechung des gleichgültigen Weltalls. Sie ist einfach nur da und umhüllt die Serie wie einen Watteball. Ich verstehe nicht, warum die Produzenten solche Musik wollten. Den Komponisten sollte man jedenfalls keinen Vorwurf machen. Sie gaben sicher ihr Bestes, die Musik möglichst wenig langweilig zu machen. Ich wünsche mir eine tiefgehende Analyse dieser seltsamen Scores von einem Musikkundler. Da diese Scores offenbar niemandem sonderlich im Gedächtnis geblieben sind, finden sich auch kaum Beispiele auf Youtube, aber hier ist eins von John Debney.
Eine Ausnahme bildet natürlich das Flötenstück in The Inner Light, das in Lessons noch weiter ausgearbeitet wurde, komponiert von Jay Chattaway. Es ist ein schönes Stück, das sicher viele junge Menschen zum Flötenspielen gebracht hat. Aber es ist Teil des filmischen Universums, wie auch die vielen klassischen Stücke, über die die Figuren (vor allem Picard und Data) immer wieder sprechen.