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Star Trek: The Next Generation

TNG 6.23 – Rightful Heir

Eine weitere Klingonenfolge, in der Worf mal wieder die Schlüsselfigur in den Machtspielen der Klingonen ist. Ich bin dabei eingeschlafen und möchte daher die Gelegenheit nutzen, über die Musik von The Next Generation zu sprechen.

Die Musik der ersten drei bis vier Staffeln war stark geprägt von Ron Jones. Jones schrieb seine Kompositionen melodiös und thematisch. Hin und wieder baute er Referenzen an andere Filmscores ein (zum Beispiel an die Echo-Percussions aus Alien), womit er die Serie ein wenig aus der Zukunft holte und sie in der Filmgeschichte verortete. Seine Musik war spaßig und launig, vermischte elektronische und orchestrale Musik und war getrieben von den Charakteren und den situativen Stimmungen. Jones’ Ansatz wurde im Lauf der vierten Staffel immer stärker getilgt. Melodien verschwanden immer mehr. Ron Jones’ letzte Scoring-Arbeit im Star Trek-Franchise war Data’s Day. Hier sind Beispiele für Ron Jones-Stücke: Ein myteriöses und abenteuerliches Stück aus Where No One Has Gone Before. Und dieser schöne Abgesang auf Tasha Yar aus Skin of Evil.

Nach Ron Jones komponierten vor allem Jay Chattaway und Dennis McCarthy. Spätestens ab der fünften Staffel war die Musik meist eine seltsame weiche Masse. Ich kann mich an keine wirkliche Melodie erinnern. Es sind nur noch Streicher und Bläser, die mit möglichst wenig Widerstand zum einen Ohr rein driften und zum anderen wieder raus, wie Beruhigungs- oder Einschlafmusik. Diese Musik unterstreicht und steigert im besten Fall Stimmungen (vor allem in den Horrorfolgen, zum Beispiel in Phantasms), aber meistens schwächt sie die Szenen, an denen sie klebt und es wäre besser, sie einfach wegzulassen. Die positivste Art, diese Musik zu betrachten, wäre wohl als musikalische Entsprechung des gleichgültigen Weltalls. Sie ist einfach nur da und umhüllt die Serie wie einen Watteball. Ich verstehe nicht, warum die Produzenten solche Musik wollten. Den Komponisten sollte man jedenfalls keinen Vorwurf machen. Sie gaben sicher ihr Bestes, die Musik möglichst wenig langweilig zu machen. Ich wünsche mir eine tiefgehende Analyse dieser seltsamen Scores von einem Musikkundler. Da diese Scores offenbar niemandem sonderlich im Gedächtnis geblieben sind, finden sich auch kaum Beispiele auf Youtube, aber hier ist eins von John Debney.

Eine Ausnahme bildet natürlich das Flötenstück in The Inner Light, das in Lessons noch weiter ausgearbeitet wurde, komponiert von Jay Chattaway. Es ist ein schönes Stück, das sicher viele junge Menschen zum Flötenspielen gebracht hat. Aber es ist Teil des filmischen Universums, wie auch die vielen klassischen Stücke, über die die Figuren (vor allem Picard und Data) immer wieder sprechen.

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TNG 6.20 – The Chase

Jetzt schon die dritte Picard-Folge in Folge. In dieser sucht er ein archäologisch wertvolles Artefakt. Klingonen, Cardassianer und Romulaner suchen auch danach, weil damit eventuell eine Superwaffe zu bauen ist. Am Ende entdecken sie alle gemeinsam, dass das Artefakt keine Waffe ist, sondern die Projektion eines gotthaften Aliens, das nun erklärt, dass alle Spezies von derselben DNA abstammen. Das beeindruckt unter den Anwesenden niemanden und die Folge ist vorbei.

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TNG 6.17 – Birtright, Part 2

Die Fortsetzung von Birtright, Part 1 fokussiert sich allein auf Worf und seine Bemühungen, die Klingonen, die mit den Romulanern zusammen leben, zu ihren Wurzeln zurück zu führen, damit sie sich selbst wieder als Krieger sehen, deren größte Freude es ist, in Ehre zu sterben. Das Problem dieser Doppelfolge bleibt ihr schlafwandlerisches Tempo. Allerdings schaffte es die Folge erstmals, mich ein wenig für die klingonische Mythologie zu interessieren. Das ist immer ein Problem an Klingonenfolgen, dass die martialischen Bräuche der Klingonen so beliebig wirken.

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TNG 6.16 – Birtright, Part 1

Dies ist die Crossover-Folge mit Deep Space Nine. Die Enterprise stoppt dort und der enthusiastische Doktor Julian Bashir hat einen Gastauftritt. Es ist vielleicht interessant, die Sets zu vergleichen, die helle Enterprise mit der dunklen Deep Space Nine. Vielleicht ist es aber auch gar nicht interessant.

In dieser Folge gibt’s zwei Stories: Die erste dreht sich um Data, der durch einen Unfall ohnmächtig wird und dadurch zu träumen beginnt. Data versucht die Bedeutung des Traums zu analysieren und malt zu diesem Zweck viele Bilder. Schließlich lässt er sich noch mal in Schlaf versetzen und träumt nun von seinem Erbauer Doktor Noonian Soong, der ihm etwas erklärt. Dann verwandelt sich Data in einen Vogel und fliegt durch die Enterprise und durchs All und an der Außenhülle der Enterprise entlang und dann hinein in einen rosa Nebel. Was auch immer das bedeuten mag. Am besten ist, dass Datas Katze in diesem Traum den Captain-Sessel belegt.

Die zweite Story dreht sich um Worf, der von einem besonders faltigen Alien (neuer Auftritt von James Cromwell) gesagt bekommt, dass sein Vater noch lebt. So macht sich Worf nun auf dem Weg, um seinen Vater zu finden, nämlich zu einer kleinen Gemeinde, in der Romulaner und Klingonen, die eigentlich erbitterte Feinde sind, zusammen leben. Hier kommt es dann schnell zum Fortsetzung Folgt-Schriftzug.

In dieser Folge wirkt alles lang gezogen, als hätten die Produzenten unbedingt eine Doppelfolge machen wollen, um auf die 26 Folgen pro Staffel zu kommen. In besseren Episoden wäre Worf schon nach 20 Minuten in der Klingonen-Romulaner-Gemeinde angekommen. Seltsam ist auch, dass die Handlung überhaupt nichts mit der Deep Space Nine zu tun hat. Die Folge wirkt wie das Ergebnis komplizierter Verwaltungs-Prozesse.

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TNG 6.13 – Aquiel

Geordi mal wieder verknallt. Hier darf er sogar mal jemanden küssen, nämlich Aquiel, eine Sternenflotten-Offizierin, die er vorher nur von ihren Videotagebüchern kannte, die er im Rahmen von Ermittlungen durchsehen musste. Dadurch baut er eine parasoziale Beziehung zu ihr auf. Als er sie dann wirklich kennenlernt, ist sie genau, wie er sie sich vorgestellt hat. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Folge sehr spät nachts sah und es mir schwer fiel zu folgen, aber irgendwie kam mir diese Folge seltsam vor, als gäbe es sie gar nicht. Die Handlung involviert auch Klingonen und einen Hund, der sich am Ende in ein braunes trichterförmiges Ichweißnichtwas verwandelt. Es fühlt sich an, als würde ich mir das ausdenken, aber die Folge gibt es wirklich.

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TNG 5.7 – Unification, Part 1

Captain Picard muss sich auf den Tisch stützen und nah an den Bildschirm heran gehen, denn was er da sieht, das glaubt er nicht: Überwachungsaufnahmen die scheinbar belegen, dass Spock zu den Romulanern übergelaufen ist. Die Musik schwillt an, leitet über ins TNG-Intro und es folgt eine Spionage-Geschichte, in der Picard und Data zum romulanischen Heimatplaneten reisen, zum Meet and Greet mit Spock. Gut, dass der romulanische Heimatplanet Romulus heißt, das kann man sich gut merken.

Vorher fragt Picard aber noch Spocks Vater Sarek, bekannt aus der Folge Sarek, was mit Spock los sein könnte. Und um überhaupt nach Romulus zu kommen, muss Picard ein Klingonenschiff mit Tarnfunktion chartern. Hier müssen Picard und Data auch übernachten und Picard gibt vor den Klingonen den starken Mann. Schlafraubender als das harte Klingonenbett ist aber Data, der, während Picard schlafen will, still in der Mitte des Raums steht. Picard und Data sind ein gutes Comedy-Paar.

Auf Romulus sind Picard und Data als Romulaner verkleidet. Hier erwartet die Beiden ein ziemlich starker Weichzeichner, der wohl die eintönig-braunen Sets kaschieren soll. Die Folge endet mit Spock, der bedeutungsvoll aus dem Schatten ins Licht tritt. Unification zeigt erstmals, dass die Romulaner mehr sind als hintertriebene Bösis. Viele Romulaner wollen sich wieder mit den Vulkaniern vereinen. Sie haben sich offenbar vor vielen Jahren gespalten. Spock ist zu diesem Zweck nach Romulus gekommen, als Botschafter der Wiedervereinigung.

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TNG 5.1 – Redemption, Part 2

Mit Staffel 4 wurde The Next Generation besser. Besser im Sinne von: Das Drama ist fokussierter, die Themen geordneter. Ich mag es eher disfunktional, seltsam und ungereimt. Meine Lieblingsfolgen aus Staffel 4: Data’s Day, Clues, Qpid. Die miesesten: Brothers, Reunion, Redemption.

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TNG 4.26 – Redemption, Part 1

Diese Doppelfolge ist ein Klassiker. Ich ertrage sie nicht. Erinnert mich an Marvel-Filme, wo ich auch immer eine Barriere im Kopf habe, die es mir verhindert, der Handlung zu folgen. Nach ein paar Sekunden Dialog über klingonische Bräusche denke ich nur noch darüber nach, ob ich nachher zu Rewe oder Aldi soll.

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TNG 4.7 – Reunion

Die erste Folge, bei der ich einschlief. Ich wachte aber immer wieder auf und bekam viel mit. Klingonen sind cool, aber Klingonenfolgen? Klingonen werden uns immer als kriegsgeil verkauft, aber eigentlich stehen sie immer nur im Halbkreis und reden über Ehre, Rache, Ruhm und Rituale. Immerhin gibt’s am Ende zwei blutige Tode, erstens Worfs Freundin K’Ehleyr (bekannt aus The Emissary), die ziemlich blutig und sogar vor den Augen ihres Sohnes stirbt (übrigens Worfs Sohn), zweitens der Mörder K’Ehleyrs, der nicht ganz so spektakulär von Worf getötet wird (endlich darf Worf jemanden töten). Seinen Sohn schiebt Worf an seine Adoptiv-Eltern ab (bekannt aus Family).

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TNG 3.17 – The Sins of the Empire

Nach Yesterday’s Enterprise eine weitere legendäre Folge, mit der ich nichts anfangen kann. Es geht um Worf, der sich dem klingonischen Gericht stellen muss und seine Ehre verliert. Sein Bruder ist auch dabei und Picard macht ein bisschen Detektivarbeit. Keine Ahnung.

Ich befrage also den DSi, den Deutschen StarTrek-Index. Da ich über die Jahre immer wieder drüber gestolpert bin, betrachte ich ihn als Institution für alle deutschen Star Trek-Fans. Kern ist ein Episodenguide, der alle Episoden fast aller Star Trek-Serien zusammenfasst, beurteilt und Punktbewertungen in den Kategorien Spannung, SFX und Handlung vergibt.

Der DSi gibt The Sins of the Empire je sechs von sechs Punkten für Spannung und Handlung, aber nur drei von sechs für die Effekte. Das ergibt insgesamt fünf von sechs Punkten. Der Text im Abschnitt „Bewertung“ lobt erstens, dass die Folge eine gute Handlung hat, ohne zu sagen, was an der Handlung gut ist, und zweitens, dass die Folge mit früheren und späteren Folgen zusammen hängt. Der Autor freut sich, dass dadurch ein „roter Faden“ entsteht, „den man [in TNG] vorher vergeblich suchte“. „Sehr merkwürdig“ findet er „die vierstellige Sternzeit, die Picard bei seinem Eintrag ins Computerlogbuch zu Beginn der Episode nennt“, weil die Sternzeit korrekterweise fünfstellig sein müsste.

Ich hab jetzt auch einen Star Trek-Index (zu finden unter dem Link „TNG-Index“ ganz unten), auch mit Bewertungen. Nur vier mögliche Sterne. Sterne, weil die besser zu Star Trek passen als Punkte. Und vier, weil vier Bewertungseinheiten genug sind für eine Spaß und nichtssagend genug, um nicht ewig drüber nachdenken zu müssen. Also auch keine null Sterne, keine halben, kein gar nichts. Nur eins, zwei, drei oder vier. Ich bin der neue deutsche Star Trek-Index!