Eine Pulaski-Folge. Ich mag Pulaski, weil ihr Stolz von ihr selbst kommt, nicht von ihrem Sternenflottenrang. Doch der Star Trek-Boysclub beschwert sich gern über sie, weil sie es wagt, den weisen Picard auch mal zu unterbrechen. In dieser Folge wird ihre Persönlichkeit über die Handlung eines Virusausbruchs thematisiert, der das Schiff gefährden könnte. Pulaski will helfen, aber Picard ist um das Wohl des Schiffes besorgt. Es wird viel geblablablat und am Ende ist alles gut, weil Pulaski und Picard aufeinander zugegangen sind. Ich hoffe, dass Pulaski in den folgenden Folgen nicht so unterwürfig wird wie der Rest der Crew.
Tag: Katherine Pulaski
Die Unternehmung trifft mitten im All auf einen Nichtort. Hier ist einfach nichts, aber das Nichts hat Koordinaten. Picard schießt Sonde rein, Sonde verschwindet. Er schießt noch eine rein. Verschwindet. Picard fliegt Schiff rein, und schwupps, sind sie gefangen im Nichts und es geschehen seltsame Dinge, die sich niemand erklären kann. Nur Pulaski, die einfach so auf der Brücke auftaucht wie früher Doktor McCoy, hat eine Idee. Sie fühlt sich an ein Testlabyrinth für Laborratten erinnert, womit sie dann auch Recht hat, denn das Nichts ist in Wahrheit ein gottähnliches Alien, das die Menschen nur ein bisschen untersuchen will. Los werden sie das Vieh mal wieder durch Picards Weisheit, denn er aktiviert die Selbstzerstörung der Unternehmung und aus irgendeinem Grund lässt das Wesen sie deshalb frei. beim Warten auf den Tod hört Picard natürlich dieses berühmte Stück von Eric Satie, denn Satie war Franzose und Jean-Luc ist auch Franzose und Franzosen müssen französisch sterben. Die Folge ist nett, weil mysteriös und alle Crewmitglieder kommen zum Zug (außer Counselor Troi, die ohne erkennbares Schema mal auf der Brücke ist, mal nicht).
Wie behandelt man eine Schwangere? Als Picard erfährt, dass Counselor Troi schwanger ist, beruft er sofort eine Sitzung ein, in der die Offiziere in Trois stummer Anwesenheit über das Für und Wider einer Abtreibung diskutieren. In der Nacht wurde Troi von einer außerirdischen Lichtkugel vergewaltigt. Während sie schlief, drang die Kugel erst in ihr Quartier ein und dann in sie. Troi will das Kind behalten. Die Schwangerschaft dauert zwei Tage. Bei der Geburt steht Data ihr bei, aufgeregt-neugierig. Worf, samt Sicherheits-Schergen, beglotzt die Geburt. Auch Riker hat sich irgendwo versteckt, um seiner Deanna heimlich beim Gebären zuzusehen. All das ist in extremen Gesichts-Nahaufnahmen aufgelöst, wie in Dreyers La Passion de Jeanne d’Arc (1928). Immerhin beruhigt Doktor Pulaski mit lockeren Sprüchen, sodass es nur so flutscht.
Neben dem Wunder der Geburt gibt’s auch die Wunder eines Staffelauftakts: Riker jetzt mit Bart, Troi mit offenen Haaren und neuem Outfit, Geordi und Worf mit gelben Uniformen, Wesley mit Sternenflotten-Emblem auf dem Herzen und Chief O’Brien hängt den ganzen Tag im Transporterraum ab. Mit der Bar Ten Forward gibt’s ab jetzt ein neues Set. Hinterm Tresen steht Whoopi Goldberg als Guinan und hilft direkt mal, kraft ihrer überirdischen Weisheit, dem kleinen Wesley bei einer schwierigen Entscheidung.
Ich mache mich wohl zum Ketzer, wenn ich sage: Die beste Neuerung der zweiten Staffel ist Doktor Katherine Pulaski. Die Enterprise ist bevölkert von unterwürfigen Langweilern, zumindest an diesem Punkt der Serie. Da ist Pulaski mit ihrer levitenlesenden Art eine große Auflockerung.