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Star Trek: The Next Generation

TNG 7.19 – Genesis

In der ersten Hälfte bricht auf der Enterprise ein Virus aus, das dazu führt, dass zuerst die ganze Besatzung gereizt und ängstlich wird. Das äußert sich zum Beispiel in einem immer erratischer werdenden Lieutenant Barclay oder in einem extrem sexgierigen Worf (der sich mit Troi paaren muss und ihr in die Wange beißt) oder in einem immer dümmer werdenden Commander Riker oder auch darin, dass die Crewmitglieder nach und nach immer seltsamer gehen. In der zweiten Hälfte kommen dann Data und Picard von einem Shuttleflug zurück und stehen vor vollendeten Tatsachen: Die Enterprise ist im Chaos, die Besatzung hat sich in Spinnen, Kröten und Primaten verwandelt. Selbst Spot, Datas Katze, hat sich in eine Echse verwandelt.

Regie führte Gates McFadden. Sie kann stolz sein auf diese wunderbare Horrorfolge. Die Enterprise ist dunkel und Schreie hallen durch die Korridore. Wenn Picard und Data im vorderen Teil der dunklen Brücke stehen, scheinen sich die Schatten im Hintergrund zu bewegen. Dieses Ausmaß an Dunkelheit ist mutig für eine TV-Serie. Auch mutig ist, dass die Folge an zwei Stellen darauf aus ist, dem Publikum einen heftigen Schrecken einzujagen. In früheren Horrorfolgen gab es auch schon Jump Scares, aber die waren paradoxerweise immer gedämpft inszeniert, als sei das wichtigste an einem Jump Scare, dass sich das Publikum so wenig wie möglich erschreckt. Das mag daran liegen, dass The Next Generationo Besänftigungsfernsehen ist. Man schaut die Serie, um sich vom eigenen Leben abzulenken. Man ist vertraut mit dem Raumschiff und der Atmosphäre der Serie. Ein Jump Scare würde diese katatonische Besänftigung nur stören. Nicht in Genesis, hier gibt’s gleich zwei.

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TNG 6.12 – Ship in a Bottle

Professor Moriarty aus Elementary, Dear Data ist zurück. Er will, dass Picard sein Versprechen einlöst und ihn in die richtige Welt holt. Geht natürlich nicht, weil Hologramme können das Holodeck nicht verlassen. Natürlich hat sich in den sechs Jahren niemand noch mal für ihn interessiert. Also lockt er Picard, Barclay, La Forge und Data aufs Holodeck und sperrt sie dort ein, indem er die Enterprise holografisch simuliert, sodass die vier, als die das Holodeck verlassen, nur denken, sie würden es verlassen. Am Ende dreht die Enterprise-Crew den Spieß um und verbannt Moriarty für immer in eine Simulation, die in einem kleinen Würfel existiert.

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TNG 6.2 – Realm of Fear

Niemand von der Hauptcrew darf Angst vorm Beamer haben. Die Rolle des lächerlichen Angsthasen fällt deshalb Barclay zu (sein dritter Auftritt), gespielt von Dwight Schultz, der seiner Rolle wieder viele nervöse Ticks gibt, die er wohl aus einem Handbuch der Verhaltensklischees hat, wildes Armgefuchtel, ineinander greifende Finger, schnelles Hin- und Hergelaufe, übertriebene Grimassen. Schultz scheint nicht viel von Nervosität und sozialen Ängsten zu wissen. Nervöse Menschen sind oft Meister im Verbergen ihrer Nervosität, weil sie ihr ganzes Leben geübt haben. Die Uniformen in Staffel 6 sehen schicker aus, selbstbewusstere Schulterpolster.

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TNG 4.19 – The Nth Degree

Zweite Barclay-Folge, in welcher er, dem Einfluss einer mysteriösen Alien-Sonde ausgesetzt, superklug wird und irgendwann übermenschlich. Sein Gehirn rechnet so schnell, dass er sich mit dem Computer der Enterprise verschmelzen muss, um sein Potenzial voll zu nutzen. Auf dem Holodeck sitzt er dann, den Kopf verbunden mit einer Apparatur, die blaue Laserstrahlen in seinen Kopf schießt, auf einem Bösewicht-Thron und konfiguriert den Antrieb der Enterprise, um sie mit Superduperhyperwarpgeschwindigkeit ins Zentrum der Milchstraße zu befördern. Hier stellt sich nun die wohl lustigste Alienrasse der ganzen Serie vor, die Cytherians. Und zwar erscheinen sie nicht in Form eines Raumschiffes, sondern als Kopf eines alten Mannes mit weißem Bart, der, leicht durchsichtig und etwa so groß wie eine kleine Küche, auf der Enterprise-Brücke schwebt. Dieser Kopf erklärt nun, dass die mysteriöse Alien-Sonde und Barclays Hochbegabtheit Teil eines Plans waren, die Enterprise hier her zu locken, damit Menschen und Cytherians einander kennen lernen können. An dieser Stelle endet die Folge und Picard fasst Begegnung mit den Cytherians in einem kurzen Logbucheintrag zusammen, nach dem Motto: Das war das Faszinierendste, was wir je erlebt haben, aber für euch Zuschauer ist die Folge jetzt vorbei.

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TNG 3.21 – Hollow Pursuits

Die erste Barclay-Folge. Barclay ist ein Offizier, der unter geringem Selbstbewusstsein leidet und sich auf dem Holodeck, wo er die echte Crew simuliert, wie der König aufspielt. Hier hat er eine Romanze mit Counselor Troi und besiegt Data, Picard und La Forge im Fechten. Im Arbeitsalltag auf der Enterprise kriegt er die Dinge nicht so gut hin. Immer wieder ist die Rede vom Enterprise-Standard, den Barclay nicht erfüllt, und viele geben ihm den Spitznamen Brocoli. Vor allem Wesley Crusher tut sich als Arschloch hervor, das Spaß an Barclays Unsicherheit hat. Gute Folge. Am besten ist Trois Reaktion auf Barclays Holodeck-Variante von ihr, die berühmte Muzzle It-Szene.