Zweiter Auftritt von Q. Diesmal bietet er Riker an, ihn ins Q-Kontinuum aufzunehmen, ihm also gottgleiche Fähigkeiten zu schenken. Was Riker zunächst ablehnt, doch dann annimmt, um seine Kollegen aus einer von Q geschaffenen Notsituation zu retten. Durch diese Macht, mit einem Fingerschnipsen alles Vorstellbare tun zu können, wird Riker binnen Sekunden zum arroganten Spinner. Der Showdown ist eine schöne Szene, in der die Brücke der Enterprise zur Bühne eines Moralstücks wird.
Riker bietet jedem seiner Kollegen an, jedem von ihnen ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen. So macht er Wesley Crusher erwachsen (was lustig aussieht), für Worf zaubert er eine Klingonin herbei (Worf beginnt sofort, sie zu verprügeln, also Sex mit ihr zu haben) und Geordi schenkt er echte Augen. Riker glaubt, ihnen damit einen Gefallen zu tun, doch die enttäuschte Ablehnung seiner Freunde zeigt ihm, was er ihnen durch die Schenkung ihrer Wünsche gestohlen hat, nämlich den Willen an sich. Wer bekommt, was er will, hat nichts, was er wollen kann. Das versteht auch Data, der es von vornherein ablehnt, von Riker in einen echten Menschen verwandelt zu werden.
Die vielen plötzlichen Veränderungen in Rikers Charakter mögen unwahrscheinlich wirken, doch gerade sie unterstreichen die Stärken einer Serie, in der jede Folge eine abgeschlossene Geschichte erzählt. Eine solche Serie muss ihre Geschichten nicht immer charakterlogisch entwickeln. Eine Episode kann auch einfach mal rein didaktisch aufgebaut sein, ohne dass es der Serie schadet. Diese Serien können nicht nur unzählige Geschichten erzählen, sondern auch verschiedene Modi des Erzählens nutzen. Ein Fan der so genannten Goldenen Fernseh-Ära mag das inkonsistent finden, psychologisch lückenhaft, und so weiter, aber genau das macht eine Serie wie The Next Generation so reich.